Kein Golf, und jetzt? Der Tagesbericht von Menschen aus der Golfszene

Heute: Stefan Quirmbach, Präsident der PGA of Germany und Inhaber der Stefan Quirmbach Golfschule in Hardenberg.

Zuerst einmal bin ich heute bei meiner Lehr-Video-Serie ein gutes Stück weitergekommen – sechs kurze Einheiten und sechs lange Stücke haben wir geschafft. Wir deshalb, weil meine Tochter Anna, die gerade mit ihrem Freund bei uns wohnt, die Aufgabe des Kameramanns übernommen hat und erfreulicherweise auch beim Schnitt und in Sachen Social Media eingreift.Um gleich beim Thema zu bleiben: Familiär bringt diese Krise ja ganz neue Formen des Miteinanders hervor, die mich bisher wirklich positiv überraschen. Der Versuch aller, rücksichtsvoller zu sein als vielleicht sonst, ist wirklich überall spürbar.

Zurück zu meinen Videos: Ich bin ja nicht so ein Freund der schnellen Tipps, mit denen ein Großteil der Leute in der Regel ohnehin wenig anfangen kann, deshalb habe ich den Arbeitstitel „Verstehen, Üben und Anwenden“ gewählt. Wer will, kann sich in den längeren Sequenzen da substantiell mit dem Thema Technik auseinandersetzen.

Unabhängig davon habe ich heute sicher wieder vier bis fünf Stunden telefoniert. Das Berufsverbot für PGA Professionals bringt viel Informations- und Erklärungsbedarf mit sich. Ich selbst wäre jetzt gerade eigentlich drei Wochen am Stück mit insgesamt 120 Personen auf einer Trainingsreise – vielen anderen Kollegen geht es genauso. Und der Start in die heiße Trainings-Phase, die in der Regel von Ende März bis Ende Mai dauert, ist auch ausgefallen. Da muss man einfach versuchen, den Kollegen über die Website der PGA of Germany möglichst viel Informationen und Hilfestellung zu geben. Zum Glück ist unser Team in der Geschäftsstelle extrem engagiert und hat täglich die neuesten Infos online.

Und dann gibt es natürlich die Gespräche mit den anderen Verbänden – und auch anderen Sportarten. Die Überlegung, sportübergreifend eine Lockerung der Beschränkungen für die Sportarten zu bewirken, wenn es die Entwicklung der Infektionskurve Mitte April erlaubt, steht im Raum. Da führe ich relativ viele Gespräche.

Langweilig ist mir also auch heute noch nicht geworden, wobei man aus meiner Sicht sowieso aufpassen muss, dass man in so einer Phase nicht in eine gefährliche Lethargie verfällt und dann überrascht ist, wenn es wieder los geht. Mir geht es eigentlich genauso wie dem Kollegen Ergül Altinova, der gestern an dieser Stelle erzählt hat, wie ihn die Krise betrifft: Wenn die Golfplätze wieder öffnen, will ich eigentlich mit meinem Programm sofort startklar sein.