Es geht aufwärts – endlich!
Dies ist ein Kampfjahr – für fast jeden in der Golf-Branche – anstrengend, nervig, manchmal ermüdend. Und dann kommt ein Tag wie der vergangene Montag, an dessen Ende man weiß: Die Lage dreht sich…..
weil Dir Stefan Quirmbach, PGA-Professional und Präsident der PGA of Germany, erzählt, dass in seinem Heimatclub Hardenberg noch nie so viele Kids täglich auf dem Golfplatz waren wie in diesem Sommer. Dass ihre Handicaps im Sturzflug nach unten gesunken sind, weil mangels Schule und Urlaubszielen eben der Golfplatz für viele erste Wahl war.
weil die National Golf Foundation in Amerika berichtet, dass sie bis Ende des Jahres ein Plus von 20 Prozent bei jugendlichen Golfern erwartet.
weil die Gastronomin des GC Hubbelrath, einer der Traditionsclubs in Deutschland, vor Dir steht und nach ihrem ersten Sponsorenturnier der Saison in bester Laune sagt: „Ich halte durch, Aufgeben geht nicht mehr.“
weil Google in einem Report erklärt, dass die Begriffe „golf ball“ und „golf club“ in diesem Jahr häufiger gesucht worden sind als jemals zuvor in den vergangenen fünf Jahren.
weil Dir die Vertreterin von golf.extra, einer der größten deutschen Golfreise-Veranstalter, in Kampfeslaune bei einem Kaffee sagt: „Die Lage ist wirklich miserabel, aber den Kopf in den Sand zu stecken nützt ja auch nichts.“ Sie macht also weiter mit Neubuchungen, Rückbuchungen, Abwicklungen, Neubuchungen. Durchhalten und Arbeiten!
weil der Geschäftsführer von Ping Deutschland, Sebastian Stock, berichtet, dass sich die Absatzlage in Deutschland gefangen hat, die Schläger stark gefragt sind, die Golfer Geld für Equipment ausgehen.
und weil am Ende des Tages das Gespräch mit einem der großen Landesverbände in Deutschland zeigt, dass die Golferzahlen scheinbar deutlich in die Höhe gehen. Noch ist der Kündigungstermin für die Mitgliedschaften Ende September nicht vorbei, dem Clubs immer gespannt entgegen sehen. Aber in Sachen Neumitgliedschaften ist der Trend offenbar sehr positiv.
Golf im Aufwind also? Offenbar. Die National Golf Foundation in den USA berichtet von einem Plus von 14 Prozent an Golfrunden im Juni gegenüber dem Vorjahr, nachdem die Rundenzahlen in den Monaten März und April wegen der Corona-Schließungen um 20 Prozent zurückgegangen waren. Die National Golf Foundation zeigt auch 35 % Minus bei den Reiseaktivitäten der US-Golfer ins Ausland auf – die sich in der Folge aber im Inland auf Reisen bewegen und heimische Clubs besuchen.
Als Krisengewinnler steht niemand gerne da, auch der Golfsport nicht. Und tatsächlich kämpfen zahlreiche Bereiche der Golfbranche gerade immer noch hart mit den Auswirkungen der Corona-Krise. Aber zumindest der Grundtenor ist positiv: Der Golfsport ist offenbar extrem attraktiv – für Jung wie für Alt. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass das auch nach der Corona-Krise so bleibt.