Voll gepackt mit Majors: Das Saisonende wird heftig

Es wird tough. Die Saison 2020/2021 hat offiziell am Montag begonnen, und schon jetzt ist klar – ein Fall für Spieler, die sich gerne ein wenig Ruhe gönnen, ist sie nicht. Das Chaos des Corona-Sommers 2020 führt zu einem Spielplan, der es in sich hat – zumindest, wenn man die Spielberechtigung für die PGA Tour in den USA hat, wo ab sofort die geballte Ladung an Turnieren wartet.

  • Zwei U.S. Open, zwei Masters-Turniere in Augusta, eine British Open und eine US PGA Championship sind angesetzt, sechs statt der üblichen vier Majors
  • Dazu kommen die Olympischen Spiele und der Ryder Cup
  • Mit insgesamt 50 Turnieren ist dies die stärkste Saison seit 1975
  • Tiger Woods hat im Verlauf von sechs Monaten im Augusta National Golf Club gleich zweimal die Gelegenheit, den Major-Rekord von 18 Siegen von Jack Nicklaus in Angriff zu nehmen.

Bei den Damen sieht das Ende des Jahres nicht wesentlich anders aus: Drei Major-Turniere bis kurz vor Weihnachten stehen an. Die US Women’s Open beginnt am 10. Dezember in Houston, die KPMG Women’s PGA Championship am 10. Oktober, das ANA Inspiration morgen.

Keine Startberechtigung für Sophia Popov
Der Blick auf das Feld des Damen-Majors dokumentiert wieder einmal die Fallstricke, die Regularien so mitbringen: Sophia Popov hat keine Möglichkeit nach ihrem Sieg bei der AIG Women’s Open auch das nächste Major-Turnier zu spielen. Da sie bis dato kein offizielles Mitglied der LPGA Tour sondern  der zweitklassigen Symetra Tour war, qualifizierte ihr Sieg in Schottland sie nicht für das Turnier in dieser Woche.
“Für mich ist das enttäuschend, weil man eigentlich glaubt, dass der letzte Major-Champion auch beim nächsten Major-Turnier spielen sollte“, hat sie die Regel in einer Pressekonferenz kommentiert. „Aber wenn man bedenkt, wie komisch dieses Jahr ist, wie viele Majors verlegt worden sind, dann ist das für alle nicht einfach.“ Statt Popov bekommt man Esther Henseleit (im Bild) zu sehen, die wie Caroline Masson einen Startplatz hat.

Schafft Kaymer noch den Sprung ins Masters-Feld? 
Vor allem aber wird der Schluss des Jahres anstrengend: Wo sich die Spieler ansonsten ab Ende September so allmählich in die große Saisonpause begeben, ist in diesem Jahr Hochsaison im Turniersport. Für den deutschen Golfer allerdings keine üble Situation. Nie zuvor hatte man die Gelegenheit, so viel Weltklassegolf am Fernseher und online genau dann zu verfolgen, wenn das Winterwetter dem eigenen Golf einen Strich durch die Rechnung macht.
Fünf Major-Turniere bis Weihnachten, fast alle mit deutscher Beteiligung. Nur das vorweihnachtliche Glühwein-Masters findet derzeit noch ohne Herrn Kaymer statt. Aber wer weiß: Wenn er es bis kurz vor dem Turnier noch unter die Top 50 der Weltrangliste schafft, ist sein Startplatz gesichert. Am Montag hatte sich der zweifache Major-Champion seit langem wieder unter den Top 100 der Welt platziert. Ein erstklassiges Ergebnis bei der U.S. Open und die Top 50 sind für Deutschlands Nummer 1 wieder zum Greifen nah. An positive Überraschungen im Damengolf hat sich die deutsche Golfszene ja in den vergangenen Wochen gewöhnt…jetzt hoffen wir auf die Herren.