LPGA steigt bei der Ladies European Tour ein
Der ewige Kampf um Turniere und Geld hat für Europas Profigolferinnen ein Ende – vielleicht. Europas Proetten, die ab heute an der Costa del Sol im Aloha Golf Club die Andalucia Costa Del Sol Open De Espana ausspielen, werden in Zukunft auch unter die Fittiche der amerikanischen LPGA fallen. Am Dienstag wurde ein 50/50 Joint Venture der amerikanischen und der europäischen Tour beschlossen. „Alle Abläufe bleiben in Europa, wir können hier kein Geld rausnehmen“, erklärte der Geschäftsführer der LPGA Michael Whan in Spanien.
Whan machte die LPGA im vergangenen Jahrzehnt zu einem großen finanziellen Erfolg. Die amerikanische Tour veranstaltet 2020 33 Turniere, bei denen insgesamt 75,1 Millionen Dollar vergeben werden. Die LET dagegen kämpft seit Jahren damit, überhaupt genügend Turniere durchführen zu können. 2019 waren es nur 15 Stück mit einem Preisgeld von 14 Millionen Dollar.
Erwartet wird, dass die LPGA ihren Turnierkalender relativ schnell in den Bereich der LET erweitert, wovon faktisch allerdings nur die besten europäischen Spielerinnen profitieren. Schon in den vergangenen Jahren gab es gemeinsame Turniere der LPGA und der LET in Australien, deren Felder aber weitgehend durch die weitaus spielstärkeren Mitglieder der LPGA Tour besetzt werden. Beim Turnier in Spanien allerdings konnte man bereits ein deutlich stärkeres Spielerfeld bemerken. Sowohl Azahara Munoz, seit Jahren eine der stärksten Europäerinnen weltweit, war am Start, wie auch die Amerikanerin Christina Kim, die in den USA über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügt.