Fünf Deutsche in Augusta und beim ersten Major

Von wegen Masters-Hype: Wer nach der spannendsten Woche seit langem im deutschen Golfsport sucht, setzt auf diese Woche. Das Damengolf hat derzeit in der deutschen Golfszene weit mehr an Leistung zu bieten als das Herrengolf,  und dort starten heute und morgen die ersten Highlights der Saison.

ANA Inspiration mit Popov, Masson und Krauter
Mit dem ANA Inspiration im kalifornischen Rancho Mirage geht das erste Major-Turnier im Frauengolf über die Bühne. Drei Damen aus Deutschland sind im Feld vertreten. Sophia Popov, 20. der Weltrangliste, hat sich inzwischen in der Elite etabliert. Caroline Masson macht sich ebenfalls Hoffnung auf einen Platz im Solheim Cup-Team dieses Jahres, und die Dritte am Start, Aline Krauter, ist der Überraschungsgast. Die Studentin der Stanford University hatte sich mit ihrem Sieg bei der Women’s Amateur Championship im vergangenen Jahr den Startplatz bei den Majors 2021 gesichert. Für die Stuttgarterin ein enormer Erfolg.

Kirner und Schulz-Hanßen in Augusta
Gleichzeitig sind zwei ihrer Kolleginnen aus Deutschland ab heute bei der Augusta National Women‘s Amateur am Start: Paula Kirner und Paula Schulz-Hanßen haben den Sprung ins Feld der weltbesten Spielerinnen aus dem Amateurbereich geschafft. Ein Highlight für die Deutschen, das mit so manchem besonderen Detail verbunden ist. Ein Welcome-Dinner im Clubhaus des Augusta National Golf Clubs am Dienstag zum Beispiel, verbunden mit der Einfahrt durch die berühmte Magnolia Avenue. „Ich bin total aufgeregt. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, war von Paula Schulz-Hanßen zu hören, die seit vergangener Woche mit ihrer Mutter in Georgia vor Ort ist und sich mit Nationaltrainer Sebastian Rühl auf das Turnier vorbereitet, das heute und morgen mit den ersten beiden Runden auf dem Platz von Champions Retreat beginnt. Nur die Finalrunde wird dann am Samstag auf dem Platz von Augusta National ausgetragen.

Kräftemessen mit den Besten der Welt
Die Schwierigkeiten der ersten zwei Runden, so bilanzierte Paula Kirner vom Frankfurter GC, liegen „auf dem Grün. Man muss unbedingt die richtige Stelle des Grüns treffen, um mit einem Par oder so vom Loch zu gehen. Man braucht den richtigen Plan und man muss wirklich vorsichtig bei den Fahnenpositionen sein.“ Für die beiden Deutschen ist das große Turnier in den USA in vielerlei Hinsicht Neuland: Ein Großteil der internationalen Konkurrentinnen ist ihnen unbekannt, das in Amerika übliche Spiel auf Bermudagrüns unterscheidet sich stark von jenem auf nordeuropäischen Plätzen.

Von Augusta auf Rang elf der Welt
„Ich versuche erst einmal Spaß zu haben, fokussiert zu sein und mein Bestes zu geben“, gab Paula-Schulz-Hanßen vom GC St. Leon-Rot als Devise aus. „Das ist alles, was ich tun kann. Dann versuche ich das zu kontrollieren, was ich kontrollieren kann und lege los.“ Ein Blick nach Rancho Mirage zur ANA Inspiration dürfte den beiden Damen in Augusta zeigen, dass die besten Amateurspielerinnen der Welt das Zeug haben, auch in der Weltspitze mitzumischen. Die Amerikanerin Jennifer Kupcho und die Italienerin Maria Fassi, die 2019 bei der Augusta National Women’s Amateur Platz eins und zwei belegten, befinden sich inzwischen auf Position elf und 141 der Welt. Der Weg von Augusta nach Rancho Mirage zur ANA Inspiration ist also durchaus machbar.

Foto: Dreamstime/Fitzroy