McIlroy bleibt Spitzenverdiener im Profigolf

Der Profigolfer ist ein Unternehmen. Und das Unternehmen Rory McIlroy wird laut dem „Future Career Value Leaderboard“ der US Finanzberatungsfirma Duff & Phelps bis zu seinem 50. Lebensjahr noch 309 Millionen Dollar einnehmen. Martin Kaymer liegt übrigens auf Rang 57 der Erhebung, die jetzt veröffentlicht wurde und eine Neuheit im Golf-Business ist. Eine vergleichende Studie zu den Verdienstmöglichkeiten der Top-Golfer hat es in dieser Form noch nicht gegeben.  Kaymer, so die Statistiker, schafft noch 28 Millionen Dollar.

Golf, so könnte man meinen, ist eine unberechenbare Angelegenheit. Von wegen. Ausgehend vom 27. September 2020 fütterte Duff &Phelps eine Datenbank mit 1000 Golfern der Vergangenheit und Gegenwart, speicherte deren konkreten Karriereverlauf inklusive der Einkommen ab und entwickelte daraus statistische Muster. Aktuelle Golfer wurden dann mit Vergleichspersonen, deren Karrierekurven am ähnlichsten waren, zusammengestellt und daraus eine Projektion entwickelt. Das Ergebnis: Die Top 60 der männlichen Golfer im Hinblick auf ihren „Future Career Value“.

Tiger Woods mit 44 Jahren noch immer Top-Verdiener
Ein Großteil der Namen ist, wie McIlroy an Position 1, nicht weiter überraschend. Aber ein Matthew Wolff, den hierzulande kaum ein Mensch kennt und der erst im Juli 2019 Tourpro geworden ist und seitdem ein Turnier gewonnen hat, schafft es an Position 9.  140 Millionen Dollar bis zum 50. Geburtstag schreibt Duff & Phelps ihm zu, wenn seine Karriere weiter so verläuft.

Hochgerechnet aufs Alter bleibt Woods übrigens der Höchstverdiener. Der Mann ist 44 Jahre, sechs Jahre also noch bis zum 50. Geburtstag. 202 Millionen Dollar Einnahmen bis dahin werden es angeblich – nicht schlecht.

Interessant ist der Blick auf den asiatischen Markt, der – anders als bei den Damen –  bei den Herren erst in den vergangenen Jahren angezogen hat. Sieben der Spieler, die es in die Top 60 mit den besten Berufsaussichten schafften und unter 25 Jahre alt waren, kommen aus Asien. Der Koreaner Sungjae Im, der kürzlich um den Masters-Sieg mitspielte, ist nur einer von ihnen.

Der Computer räumt übrigens auch mit der Mär auf, dass man irgendwann in seinem späteren Leben auch noch den ganz großen finanziellen Durchbruch schaffen kann – auch wenn man mit 30 noch irgendwo in der zweiten Liga herumkrebst. „Wir haben uns die Leistungen der Spieler angesehen, die mit 22 Jahren schon einen Top Ten Platz in der Weltrangliste hatten, dann die der 23 – 30jährigen und die der über 30jährigen. Die Spieler, die schon mit 22 Top Ten waren, brachten auf Dauer eine deutlich bessere Leistung mit“,  stellt Mark Mondello als Managing Direktor and Global Sports and Entertainment Leader fest.  Und: „Der gesamte Future Career Value unserer Top 10 Golfer beträgt 1,9 Milliarden Dollar.“

Das Business Golf erzeugt also auch weiterhin reichlich Multimillionäre. Was die Studie der Amerikaner leider nicht liefert: Verdienstaussagen zu Golfern mit Mitte 20, die derzeit nicht unter den Top 1000 der Welt gelistet werden und sich auf den Mini-Touren abrackern. Für all‘ jene wäre eine vergleichende Datenanalyse auch hilfreich. Und würde wohl so manche Enttäuschung ersparen.

Foto: Courtesy Augusta National